„Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration“

Landesleiterin NRin Liesi Pfurtscheller besucht „Verein Frauen aus allen Ländern“ in Landeck

Der Verein „Frauen aus allen Ländern“ bietet Lernbegleitung für Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund in geschützter Umgebung. „Seit eineinhalb Jahren besteht das vom Verein Frauen aus allen Ländern gemeinsam mit RegioL geschaffene Pilotprojekt für Deutschkurse mit kombinierter professioneller Kinderbetreuung“, weiß die VP-Menschenrechtssprecherin Pfurtscheller. „Das ist umso wichtiger, da gerade Frauen mit Migrationshintergrund oft eine große Scheu haben, in gemischten Kursen Deutsch zu lernen. Außerdem stellt die Betreuung der Kinder während der Seminarstunden manchmal ein Problem dar. Aber die Sprache ist nun einmal der Schlüssel zur Integration, deshalb bin ich für dieses Angebot außerordentlich dankbar“, so die Abgeordnete.

Kürzlich konnte sich VP-Menschenrechtssprecherin Liesi Pfurtscheller im persönlichen Gespräch mit Karin Schachinger, zuständig für Bildung im Verein, der ehrenamtlichen Helferin Andrea Krotthammer und der Kinderbetreuerin Martina Pfandler ein Bild von der Tätigkeit des Vereins „Frauen aus allen Ländern“ machen. „Das Pilotprojekt, das in Landeck gemeinsam mit RegioL gestartet wurde, konnte und kann weiterhin einen enormen Zulauf verzeichnen“, berichtet Karin Schachinger. „Der Verein „Frauen aus allen Ländern“ ist die einzige Einrichtung tirolweit, die Kurse für geflüchtete Frauen und Migrantinnen gibt“, betont Pfurtscheller: „Dieser geschützte Bereich ist gerade für Frauen aus Ländern mit patriarchalischen Strukturen sehr hilfreich“, weiß Pfurtscheller, „denn viele fühlen sich nicht wohl, wenn sie in großen Gruppen mit vielen Männern unterrichtet werden.“ Diese Kurse werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Finanziert werden die Kurse projektbezogen, aus Fördergeldern von Stadt, Land, Bund und EU. Unterrichtet wird Deutsch zur Erlangung der A1 und A2 Befähigung, also Prüfungsvorbereitung sowie freies Lernen. „Ebenso einzigartig ist die professionelle Kinderbetreuung, die während der Kurse stattfindet“, erklärt Pfurtscheller. Die Kinderbetreuerin ist über den Verein der Tagesmütter Landeck angestellt und zwei Mal in der Woche – immer zu Kurszeiten – im Einsatz. Neben den Deutschkursen bietet der Verein auch Beratungen für Frauen aller Nationalitäten an. In Landeck nehmen das Angebot hauptsächlich türkischstämmige Frauen sowie Asylwerberinnen an. Der Bedarf steigt ständig. Gerade unter den geflüchteten Frauen befinden sich auch Analphabetinnen, was eine besondere Herausforderung für die Lehrpersonen bedeutet.


Gegründet wurde der Verein vor rund 13 Jahren von Tirolerinnen und Migrantinnen. Er hat sich sehr stark entwickelt, sodass mittlerweile 25 Mitarbeiterinnen beschäftigt werden. Derzeit gibt es Standorte in Innsbruck und in Landeck. In Landeck kooperiert der Verein auch mit dem Eltern-Kind-Zentrum, sodass für die Zukunft bereits eine Spiel- und Sprachgruppe angedacht wird.