Statistisch gesehen verdienen ganzjährig beschäftigte Frauen in Tirol rund 20,5 % weniger als Männer und arbeiten damit quasi von 18. Oktober bis zum Jahresende gratis. Tirolerinnen Volkspartei Vorsitzende Liesi Pfurtscheller betont anlässlich des bevorstehenden Equal Pay Day, dass die Anstrengungen der Vergangenheit zwar bereits fruchten, es aber dennoch viel Luft nach oben gäbe: „Auch wenn sich in Bezug auf Einkommensgleichberechtigung in den vergangenen Jahren viel getan hat, gibt es nach wie vor Handlungsbedarf. Hier nehme ich auch die künftige Tiroler Landesregierung in die Pflicht, denn bereits im Wahlkampf haben sich die beiden Koalitionspartner offen für einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ausgesprochen, was vielen Frauen die Rückkehr ins Berufsleben jedenfalls erleichtern wird.“
Die Gründe für geringere Fraueneinkommen sind mannigfaltig, unter anderem liegt es an mangelnden Kinderbetreuungsplätzen bzw. eingeschränkten Kinderbetreuungszeiten, vielfach arbeiten Frauen in schlechter bezahlten Berufen im Dienstleistungssektor, und arbeiten wegen Betreuungsverpflichtungen oft nur in Teilzeit. „Der Gender Pay Gap birgt auch ein enormes Risiko für Altersarmut, Frauen bleiben aus finanziellen Beweggründen in toxischen Beziehungen und stehen in Abhängigkeitsverhältnissen. Hier müssen wir an der Wurzel ansetzen und weiterhin vehement für eine gerechte, gleiche Bezahlung kämpfen, um viele Folgewirkungen dieser Ungleichheit abzumildern“, so Pfurtscheller. Die Nationalrätin nimmt neben der Politik hier vor allem die UnternehmerInnen und auch die Frauen selbst in die Pflicht: „Für mich sind hier alle gleichermaßen gefordert. Es braucht einen gemeinsamen Kraftakt der Politik, um die entsprechenden Rahmenbedingungen umzusetzen, andererseits ein klares Bekenntnis der Wirtschaft, dass weibliche Mitarbeiterinnen mindestens gleich viel wert sind als ihre männlichen Konterparts. Und wir müssen auch Bewusstsein schaffen bei den Frauen, dass sie mutig sein sollen, eine finanzielle Gleichbehandlung mit Männern einfordern und Berufe anstreben, die besser bezahlt werden.“