Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - keine Gleichberechtigung ohne Entgeltgleichheit
"Die neuesten Zahlen des Rechnungshofes belegen, dass bei der Beseitigung von Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern nicht viel voran geht", so VP-Frauen-Landesleiterin Liesi Pfurtscheller. Seit dem ersten Einkommensbericht des Rechnungshofes 1998 hat sich das Bruttojahreseinkommen von Frauen nur um ein Prozent im Vergleich zu jenen der Männer erhöht - von 60,6 auf 61,6 Prozent. Auch beim Vollzeit-Vergleich haben Frauen deutlich weniger Gehalt als Männer - im Jahr 2015 waren es 17,3 Prozent weniger. "Die Anstrengungen, die Gehaltsschere zu schließen, fruchten bislang wenig."
Selbst wenn die erklärten Ursachen für die Einkommensunterschiede, wie beispielsweise Teilzeitarbeit, Alter, Ausbildung, Berufswahl und -erfahrung, Unternehmensgröße oder Regionsunterschiede herausgerechnet werden, bleibt immer noch ein unerklärter Anteil von 14,9 Prozent (2014). Mehr als 60 Prozent des Einkommensunterschieds kann also nicht erklärt werden.
"Zwar sind Frauen inzwischen genauso gut oder besser qualifiziert als Männer, dennoch sind ihre beruflichen Perspektiven immer noch schlechter und sie verdienen nach wie vor weniger", so Pfurtscheller. Deshalb brauchen wir "ein Bündel an Maßnahmen, wie die bessere Anrechnung von Karenzzeiten in allen Kollektivverträgen, mehr Aufklärung bei der Berufswahl und einen Mindestlohn von mindestens 1.500 Euro", um das im Regierungsprogramm definierte Ziel "Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit - Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt" auch umzusetzen.