Gleichstellung in Gesundheit und Alltag

Bei Care-Arbeit klaffen Realität und Anspruch auseinander.

Die Tirolerinnen in der Volkspartei fordern vor der Frauen- und Gleichstellungsenquete ganz gezielte Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern – insbesondere in den Bereichen Gesundheit und unbezahlte Care-Arbeit. „Denn echte Chancengleichheit ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern stärkt auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir müssen besonders im Bereich der Gesundheit und bei der gerechten Verteilung unbezahlter Arbeit endlich Nägel mit Köpfen machen“, betont Beate Scheiber, Landesobfrau der Tirolerinnen in der Volkspartei. „Beim Thema Gesundheit zeigt sich die Ungleichheit in der Praxis oft besonders deutlich. Frauen verbringen im Schnitt drei Jahre länger in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit als Männer“, für Scheiber ist dieses Faktum ein klarer Handlungsauftrag, der in Tirol allerdings bereits aktiv angegangen wird. Denn die Frauengesundheitsstrategie von Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele setzt genau hier an: mit einem Fokus auf Prävention, psychischer Gesundheit und reproduktiver Medizin, also allesamt Themen, die speziell Frauen betreffen. Diese Maßnahmen sind für Scheiber ein wichtiger Schritt hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit im Gesundheitssystem.

Auch bei der unbezahlten Care-Arbeit klaffen Realität und Anspruch weit auseinander: Frauen leisten wöchentlich fast doppelt so viel an Haus- und Pflegearbeit wie Männer. „Diese Schieflage hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, aber auch auf die berufliche Entwicklung von Frauen“, warnt Nationalrätin Margreth Falkner. „Wir brauchen mehr Bewusstsein in der Gesellschaft und konkrete politische Maßnahmen – wie eine faire Aufteilung der Care-Arbeit und den weiteren Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten. Tirol ist hier bereits zum österreichweiten Vorreiter avanciert, ich würde mir ein ähnliches Engagement auch in anderen Regionen wünschen.“