Gerade jetzt, wo der Druck in der Gesellschaft hoch sei, sei Aufklärung und Sensibilisierung besonders wichtig.
Morgen, Donnerstag, wird der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen. Aus diesem Anlass starten alle ÖVP-Teilorganisationen ab morgen eine 16-tägige Bewusstseinskampagne, um darauf aufmerksam zu machen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen in unserer Gesellschaft nach wie vor ein riesiges Problem darstellt. Ihren Abschluss findet die Kampagne am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte.
„Gerade jetzt, wo viele in der Gesellschaft unter Druck stehen und es viel an Wut und Frust gibt, ist es besonders wichtig, die Gewalt-Thematik in den Fokus zu rücken und zu sensibilisieren. Wir müssen bei jeder Gelegenheit klarmachen, dass es bei Gewalt gegen Frauen null Toleranz gibt“, betont Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller, Landesleiterin der Frauen in der Tiroler Volkspartei.
Auch wenn man als Gesellschaft noch einen weiten Weg zu gehen habe, habe es laut ÖVP-Frauensprecherin in den letzten Jahren durchaus Fortschritte im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gegeben: „Seit dem Amtsantritt von Frauenministerin Susanne Raab hat sich das Budget für Frauenanliegen um 81% erhöht. Die Mittel fließen vor allem in Präventionsarbeit und in Schutzzentren.“
Auch in Tirol würden laufend Maßnahmen gesetzt, um den Gewaltschutz zu verbessern. „Ein Meilenstein ist, dass Personen, die aufgrund von häuslicher Gewalt weggewiesen werden, seit 01. September ein verpflichtendes Beratungsprogramm absolvieren müssen. In Tirol werden die Beratungen in allen Bezirken angeboten und vom psychosozialen Pflegedienst durchgeführt“, erklärt Pfurtscheller. Ein Herzensanliegen, für das sich die Nationalrätin aus Reutte über Jahren eingesetzt hat, ist die Etablierung eines Frauenhauses im Tiroler Oberland, das bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte war: „Das jahrelange Bohren harter Bretter hat sich bezahlt gemacht. Nächstes Jahr wird diese für gewaltbetroffene Frauen so wichtige Einrichtung endlich eröffnet.“ Und auch in Punkto Zwangsehen gäbe es Fortschritte. „Vor zwei Wochen hat Bundesministerin Susanne Raab bei ihrem Besuch in Innsbruck bekanntgegeben, dass dieses Thema, das vor allem Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund betrifft, zukünftig einen besonderen Stellenwert bei den Beratungsgesprächen der in Innsbruck angesiedelten Beratungsstelle „Frauen aus allen Ländern“ einnehmen wird“, so Pfurtscheller.
„Es tut sich was“, sagt Pfurtscheller, „aber uns allen muss auch klar sein, dass wir das Gewaltproblem mit Geld alleine nicht in den Griff bekommen werden. Jede und jeder einzelne von uns ist gefordert hinzuschauen, sensibel zu sein und einzuschreiten, wenn er Gewalt an Frauen und Mädchen mitbekommt. Die Initiative „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ ist wichtig, um den Fokus auf das Thema zu legen. Aber es braucht einen gesamtgesellschaftlichen Kraftakt, um die Situation nachhaltig zu verbessern.“