Frauen haben aufgrund des Hormons Östrogen ein stärkeres Immunsystem, weil es die Vermehrung von Viren hemmt – das beweisen auch die aktuellen Zahlen zu den Ansteckungen mit dem Coronavirus. Frauen sind aber auch aufgrund ihrer Physiologie anders krank. Daher benötigen sie auch eine andere medizinische Behandlung. Es reicht nicht anzunehmen, dass die Frau „ein kleinerer Mann ist“. Krankheiten zeigen bei Frauen oft andere Symptome als bei Männern. In der Medizin aber ist der Mann Norm, das beginnt schon bei der Erforschung von Krankheiten.
„Fällt eine Frau um, denkt man an einen Kreislaufkollaps, beim Mann denkt man sofort an einen Herzinfarkt. Neben dem Unwissen über biologische Unterschiede sind für Frauen Vorurteile der größte Krankmacher und damit lebensbedrohlich“, weiß NRin Liesi Pfurtscheller, Chefin der VP-Frauen.
Erwiesen ist auch, dass Frauen zwar länger leben, aber weniger gesunde Jahre haben. Vorsorgeuntersuchungen sind in diesem Zusammenhang sehr wichtig, diese sind aber nicht mit dem jährlichen Besuch bei der Frauenärztin / dem Frauenarzt erledigt. „Mit dem Frauengesundheitszentrum an den Universitätskliniken Innsbruck sowie dem Gendermedizin-Lehrstuhl an der Med-Uni Innsbruck hat Tirol eine Vorreiterrolle eingenommen und ist österreichweit neben Wien führend. Leider werden Gendermedizin-basierte Untersuchungen derzeit nur in der Stadt Innsbruck angeboten, trotzdem sollte dieses Angebot von möglichst vielen Frauen genützt werden“, fordert Pfurtscheller.